Headhunter und Internet


Für Personalberater brechen harte Zeiten an. Soziale Netzwerke geben ihren bisherigen Kunden die Möglichkeit, sich von den Headhuntern unabhängig zu machen. Insbesondere kleine Firmen sind bedroht, doch auch für sie gibt es noch Hoffnung.

Sie fragen sich: Ist auch unser Wohlstand durch das Internet gefährdet? Und suchten bei dem 12. Personalberatertag auf dem Petersberg nach Antworten. Fakt ist: Die Netzwerker auf zwei Beinen verdienten lange Zeit prächtig, ob ihrer guten Drähte. Da sich jetzt aber dank Facebook, Xing und Twitter jeder mit jedem vernetzen kann, müssen auch die Headhunter ihr noch junges Handwerk neu erfinden.

Schon in 2009 brach der Branchenumsatz um 26,2 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro ein. Die Wirtschaftskrise kostete bereits 140 Personalberatungen die Existenz. Jetzt machen sich die 1830 verbliebenen Gesellschaften Sorgen, ihr vertrauliches Geschäft könnte durch Technisierung an Glanz und Wertschätzung verlieren.

Der Branche droht ein harter Preiskampf. Ihre Kunden – die Personaler der Konzerne und Mittelständler ­ wissen mittlerweile auch, wie sich rare Spezialisten – etwa Softwarearchitekten oder Halbleiterexperten – über Internetforen aufspüren lassen.

Selbst für die gut betuchten Headhunter von Edelboutiquen wie Egon Zehnder oder Odgers Berndtson dürften geheime Treffen in lauschigen Luxushotels mit Managern seltener werden. Welcher Kunde will schon teure Flugtickets für zig persönliche Interviews bezahlen, wenn eine Videokonferenz ausreicht?

(Artikel zuerst erschienen bei WirtschaftsWoche Online)

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